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Demenz bezeichnet im Allgemeinen den im Krankheitsverlauf zunehmenden Verlust von kognitiven und emotionalen Fähigkeiten. Besonders betroffen sind das Kurzzeitgedächtnis sowie damit einhergehend das Denkvermögen, die sprachlichen Fähigkeiten und die Motorik. Welche Anzeichen und Ursachen es geben kann und welche Anlaufstellen es gibt, haben wir zusammengefasst.
Demenz ist der Oberbegriff für verschiedene Krankheiten. Er beschreibt längerfristige Störungen verschiedener geistiger Leistungen, die über das normale Maß der Altersveränderungen hinausgehen. Betroffene haben Probleme sich zu erinnern, zu denken, sich zu orientieren oder Denkinhalte miteinander zu verknüpfen. Die Einschränkungen führen im Verlauf der Erkrankung dazu, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig ausgeführt werden können.
Umgangssprachlich werden die Begriffe Alzheimer und Demenz oft gleichgesetzt. Jedoch ist Alzheimer die häufigste Form von Demenz und somit eine unheilbare Erkrankung des Gehirns. Typische Anzeichen für Alzheimer-Demenz sind eine zunehmende Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit. Auch die Sprache und Wahrnehmung der Betroffenen verändern sich im Laufe der Erkrankung.
Ein weiterer Begriff, welcher häufig in Zusammenhang mit Demenz verwendet wird, ist Altersdemenz. Altersdemenz ist keine eigenständige Erkrankung. Da die Mehrheit, der an Demenz erkrankten Personen, über 65 Jahre ist, spricht man umgangssprachlich auch von Altersdemenz.
Unterschieden wird zwischen primärer und sekundärer Demenz.
Bei der primären Demenz ist das Gehirn selbst erkrankt oder verletzt. Dazu zählen:
Sekundäre Demenzen werden durch anderen Erkrankungen ausgelöst, wie durch
Sekundären Formen sind seltener als primäre Demenzen und im Gegensatz zu vielen anderen primären Demenzerkrankungen können sie auch geheilt werden, wenn die ursächliche Erkrankung früh genug behandelt wird.
Insgesamt gibt es rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Demenz in jungen Jahren (“Early-Onset Dementia”) tritt vor allem im Alter zwischen 45 und 65 Jahren auf. Manchmal sogar eher. In Deutschland sind ca. 24.000 Menschen davon betroffen. Early-Onset Demenz ist damit relativ selten, darf aber deshalb nicht in den Hintergrund geraten.
Je nach Schweregrad und Form der Demenz unterscheiden sich die Symptome. Zu Beginn leiden Betroffene häufig an Vergesslichkeit und können sich schlecht in neuen Umgebungen orientieren. In späteren Stadien bauen die Demenzerkrankten auch körperlich ab. Mögliche Anzeichen von Demenz sind:
Demenz kann nicht durch einen einzelnen Test festgestellt werden. Vielmehr besteht die Diagnose aus mehreren Untersuchungsmethoden, um die genaue Ursache und Demenzform herauszufinden. Dabei handelt es sich zum einen um körperliche Untersuchungen, bei denen der Zustand des Herz-Kreislaufsystems, der Gefäße und des Stoffwechsels kontrolliert wird. Zudem wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Des weiteren besteht die Diagnostik aus neuropsychologischen Untersuchungen in denen die Gedächtnisleistung, die sprachlichen Fähigkeiten, die räumliche und zeitliche Orientierung, die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, komplexere Aufgaben durchzuführen, untersucht werden. Bildgebende Verfahren, wie CT und MRT zählen zu den weiteren Diagnostikmethoden. Zusätzlich finden auch ausführliche Gespräche mit dem Betroffenen und dessen Angehörigen statt.
Im Laufe der Erkrankung nimmt die kognitive Beeinträchtigung und die damit benötigte Unterstützung bei der Alltagsbewältigung zu. Es gibt keinen Stichtag an dem Demenz beginnt, vor allem die neurodegenerativen Demenzformen beginnen schleichend. Das liegt daran, dass das Gehirn anfangs den Verlust der abgestorbenen Nervenzellen gut mit den noch aktiven ausgleichen kann.
Demenz wird in drei Stadien eingestuft:
Alzheimer und andere degenerative Demenzformen sind nicht heilbar. Deshalb liegt das Therapieziel darin, so lange wie möglich die geistige Leistungsfähigkeit sowie Tätigkeiten des Alltags aufrecht zu erhalten und Symptome zu lindern. Je nach Stadium der Demenz verändern sich die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Betroffenen und die Behandlung muss dementsprechend angepasst werden.
Die Therapie wird in einem interdisziplinären Team besprochen und festgelegt, auch die betreuende Person wird dabei mit einbezogen. Das Team bespricht die Medikation und nicht-medikamentöse Therapien. Zu den nicht-medikamentösen Möglichkeiten zählen das Training von Alltagstätigkeiten und alle Maßnahmen zur Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität. Regelmäßig muss die Therapie evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden.
Vaskuläre Demenzen lassen sich positiv beeinflussen, wenn man Risikofaktoren, wie Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Fettstoffwechselstörungen gut therapiert.
Bei 65- bis 80-Jährigen, welche an Alzheimer-Demenz erkranken, liegt die Lebenserwartung durchschnittlich bei fünf bis sieben Jahren. Über 80-Jährige leben mit der Diagnose noch ca. drei bis vier Jahre. Bei einer vaskulären Demenz ist die durchschnittliche Lebenserwartung kürzer. Allerdings ist hier zu erwähnen, dass ältere Menschen mit Demenz nicht unbedingt an dieser Erkrankung sterben, sondern eines natürlichen Alterstod. Des Weiteren gibt es auch Ausnahmefälle und Menschen leben mit der Diagnose noch 20 Jahre.
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