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Careship Magazin

Digitalisierung in der Pflege

Wie die Digitalisierung den Pflegealltag erleichtern kann und auf was Sie sonst noch bei der häuslichen Pflege von Angehörigen achten sollten, erfahren Sie in folgendem Expertenbeitrag von Markus C. Müller, Mitgründer und CEO der Nui Care GmbH. Gewinnen Sie einen Einblick in spannende Hilfsmittel und Technologien!

In der gesellschaftlichen Diskussion über den besten Ort für den Lebensabend – ob zuhause oder im Seniorenheim – sollte es vor allem darum gehen, das Wohlergehen der älteren Angehörigen mit Ihren eigenen zeitlichen und organisatorischen Möglichkeiten als Pflegender auf einen Nenner zu bringen.

Wir alle haben nur noch selten eine so starke Bindung zum Ort unserer Kindheit, dass wir dort auch unsere Leben als Erwachsene verbringen möchten. Häufig ist dies auch aus beruflichen Gründen gar nicht möglich – man geht eben dorthin, wo man seine Wunschausbildung absolvieren kann und sucht dann von dort aus einen neuen Lebensmittelpunkt. Den Eltern nahe zu sein, spielt bei dieser Entscheidung eine nachgeordnete Rolle. Solange die Eltern sich noch um sich selbst bzw. umeinander kümmern können, ist das auch unproblematisch. Herausforderungen stellen sich erst ein, wenn entweder ein Elternteil verstirbt und der überlebende Partner künftig allein leben muss. Oder wenn langfristige Krankheiten den Alltag dominieren bzw. der Gesamtzustand der Angehörigen einen erhöhten Pflegeaufwand mit sich bringt. Erst dann müssen Sie sich überlegen, wie Sie Ihrer Verantwortung gegenüber den Eltern gerecht werden können.

Zuhause ist’s doch am schönsten

Ältere Menschen hegen häufig den Wunsch, in der gewohnten Umgebung bleiben zu dürfen. Bei der Abwägung für oder gegen die Erfüllung dieses Wunsches sollte das Wohlbefinden des Seniors an erster Stelle stehen! Das vertraute Umfeld gewährleistet in der Regel nicht nur eine gute soziale Einbettung in ein Netzwerk aus Nachbarn, Freunden, Verwandten und Bekannten, sondern die Räumlichkeiten, in denen man seit Jahren oder Jahrzehnten jeden Schritt und jeden Handgriff kennt, bieten Sicherheit und vor allem psychisch-seelische Stabilität. Und wo sich die Seele wohlfühlt, bleibt ein Mensch auch länger gesund.

Selbstverständlich birgt dieser Umstand für Sie als Angehörigen ein erhebliches Mehr an Verantwortung. Das bedeutet einen Zeit-, Energie- und meist auch Kostenaufwand. Die Versuchung, sich dieser Verantwortung zu entledigen und dann doch das Seniorenheim zu bevorzugen, ist groß. Allerdings gibt es keinen Ersatz für persönliche Zuwendung, ganz besonders Ihre Zuwendung als Familienmitglied ist für den Betroffenen von großer Bedeutung. Doch keine Sorge – wenn Sie sich dafür entscheiden, die Angehörigenpflege zu übernehmen, stehen Ihnen heute viele Hilfsmittel und Technologien zur Verfügung. Diese helfen dabei, zusätzliche Aufgaben effektiver zu bewältigen und verringern somit den Stress auf Ihrer Seite.

Aber es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Sie sich die organisatorischen und technischen Begleitaufgaben, sozusagen das ‚Drumherum‘ der Pflege, mit moderner Technik erleichtern können und dadurch einen erheblichen Teil der nervlichen Belastung reduzieren.

Weniger Stress im Pflegealltag

Wenn man das Stichwort Digitalisierung in Zusammenhang mit der Pflege von Senioren hört, denken viele zuerst an Medienberichte über in Japan entwickelte Roboter, die angeblich Menschen ersetzen können und auf mündliche Anweisung hin nicht nur alle möglichen häuslichen Verrichtungen, sondern auch die Rolle eines quasi-menschlichen Gefährten übernehmen sollen. Davon ist hier nicht die Rede. Die Interaktion von Mensch zu Mensch, menschliche Wärme und Fürsorge, kann man nicht auf eine Maschine abwälzen.

Aber es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Sie sich die organisatorischen und technischen Begleitaufgaben, sozusagen das Drumherum der Pflege, mit moderner Technik erleichtern können und dadurch einen erheblichen Teil der nervlichen Belastung reduzieren. So können Sie die Koordination einzelner Betreuungsaufgaben unter Ihren Familienmitgliedern durch eine pfiffige Zeitplanungs-App vereinfachen, auf die alle Zugriff haben und die alle Änderungen und Neueinträge für alle sichtbar sofort nachvollzieht. Jeder weiß somit, wer was macht und die entsprechenden Verabredungen und Zusagen sind klar und eindeutig. Das hilft schon ungemein.

Wer schon einmal versucht hat, einer Person im achten oder neunten Lebensjahrzehnt die Funktionsweise eines Smartphones zu erklären, der weiß, dass die Denkweise, die hinter moderner Elektronik steckt, für die Seniorengeneration nur mit äußerster Mühe nachvollziehbar ist und dass eine Funktion, die man heute erklärt, bereits morgen wieder aus dem Gedächtnis verschwunden sein kann. Deshalb ist es besser, Sie setzen auf Technologien, die nicht oder nur minimal auf die aktive Mitwirkung der zu betreuenden Person angewiesen sind. Komplexe Bedienvorgänge sind eher tabu, aber intelligente Software, kombiniert mit leistungsfähiger Sensorik, kann eine Vielzahl von Risikofaktoren überwachen und Ihnen damit die ständige Sorge um das Wohlergehen des Senioren nehmen. Denn Sie können nicht immer da sein und auf alles aufpassen – Sie haben ja schließlich eine eigene Familie, einen Beruf, Freunde und sonstige Verpflichtungen und irgendwann müssen auch Sie selbst einmal entspannen…

Als pflegender Angehöriger einfach mal abschalten? Careship unterstützt gern.

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Schnelle Hilfe durch moderne Technologie

Sorgen machen sich natürlich nicht nur Sie, sondern auch der zu pflegende Angehörige selbst: Was mache ich, wenn dies oder jenes passiert und gerade niemand da ist? Was, wenn ich hinfalle und nicht mehr aufstehen kann? Was, wenn ich vergesse, den Herd auszuschalten? Wenn im Keller ein Wasserrohr bricht? Wenn ich vergesse, meine Medizin zu nehmen? Hier ist alles willkommen, was der Angst vor dem Unerwarteten entgegenwirkt! Zahlreiche Vorgänge und Zustände lassen sich heute mit Sensorik überwachen: Man kann die wichtigsten Körperfunktionen mit einer Smartwatch kontrollieren und bei einer Abweichung vom definierten Normalzustand werden Sie automatisch per Funknetzwerk alarmiert. Ebenso lassen sich mithilfe sogenannter Smart-Home-Technik wichtige Faktoren in der Umgebung der Senioren im Blick behalten – vom Küchenherd über die Heizung und das Wohnraumklima bis hin zur Wohnungstür.

Webcams an wichtigen Punkten können unmittelbaren Einblick in die aktuelle Situation gewähren und gegebenenfalls kann ein in der Wohnung aufgestellter sprachaktivierter persönlicher Assistent, wie Alexa, helfen, Hilfe zu rufen oder Informationen abzufragen. Sie können Ihre älteren Angehörigen durch geeignete Apps zu bestimmten Zeiten an die Einnahme von Medikamenten oder einen Arzttermin erinnern, oder auch einfach zu regelmäßigem Trinken auffordern. Es gibt zudem lernfähige Software, die anhand gesammelter Sensordaten mithilfe künstlicher Intelligenz Rückschlüsse auf Abweichungen vom Sollzustand ziehen und entsprechende Aktionen auslösen kann, beispielsweise die Alarmierung des medizinischen Notfalldienstes, Hausmeisters oder eines Nachbarn.

Sorgenfrei mit Nui

Und das ist noch nicht alles. Das Münchner Unternehmen Nui Care beispielsweise entwickelt digitale Lösungen zur Unterstützung der Seniorenbetreuung und bietet einen Online-Service, der Informationen über regional relevante finanzielle Unterstützungsangebote unterschiedlichster Organisationen in übersichtlicher Weise präsentiert. So können Sie als Angehöriger trotz knapper Zeit schnell und unkompliziert herausfinden, wer Ihnen helfen kann.

Digitalisierung in der Seniorenpflege bedeutet also: Statt dass Sie zur Technik kommen müssen, kommt die Technik zu Ihnen und passt sich Ihren Bedürfnissen an. Sie hält sich dezent im Hintergrund und übernimmt Begleitaufgaben, damit Sie nicht mehr an so viele Dinge gleichzeitig denken müssen. Intelligente technische Assistenz kann eine Vielzahl von Parametern im Blick behalten und quasi mitdenken. Sie verlagert typische Begleitaufgaben in der Pflege auf eine technische Ebene, die sich hierfür perfekt eignet. So kommt die menschliche Ebene ‒ wie Besuche, Unterstützung, Einkäufe, Gespräche usw. ‒ nicht mehr zu kurz und alle können entspannter miteinander umgehen. Dies ist ein wertvoller Beitrag zur Erleichterung der Betreuungsaufgabe, insbesondere in Hinblick auf die Entlastung zugunsten Ihres Familien- und Berufslebens.

Datenschutz ist wichtig

Natürlich ist beim Einsatz moderner vernetzter Technik auch das Thema Datenschutz zu berücksichtigen. Niemand möchte eine ältere Person einem zusätzlichen Risiko gewissenloser Ausbeutung durch Cybermachenschaften aussetzen. Selbstverständlich wird bei der App von Nui auf die Verwendung entsprechender Verschlüsselung bei der Datenübertragung geachtet. Wenn es um die Betreuung älterer Menschen geht, ist eine Abwägung zwischen dem Nutzen einer effektiveren, sichereren und besser koordinierten Pflege einerseits und dem digitalen Restrisiko andererseits erforderlich. Skepsis sollte jedoch nicht zum Verzicht auf etwas führen, das echte Hilfe bietet. In jedem Fall kann digitale Technik wesentlich dazu beitragen, dass eine Entlastung stattfindet und die menschliche Ebene der Betreuung eben nicht zu kurz kommt.

Ihr Experte:

Markus C. Müller, Mitgründer und CEO der Nui Care GmbH in München, stieg 2015 als Europachef bei Blackberry aus, um eine Ausbildung zum Hospizbegleiter zu absolvieren. Innerhalb dieser ehrenamtlichen Tätigkeit merkte er schnell, wie sehr pflegende Angehörige unter dem Druck ihrer Pflegeaufgaben leiden. Aus diesem Grund riefen er und Christian Ehl 2018 das Startup Nui Care ins Leben, welches sich explizit mit den Bedürfnissen pflegender Angehöriger beschäftigt und diesen den Pflegealltag erleichtern möchte.

Weitere Infos unter: nui.care

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