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Careship Magazin > Wohnformen im Alter
Wie die immer beliebter werdende Wohnform Mehrgenerationenhaus gelingt und welche Vor- und Nachteile es zu beachten gibt.
Generationenhäuser sind eine immer beliebter werdende Wohnform und ganze Branchen haben sich bereits auf die speziellen Anforderungen für gemeinschaftliches Wohnen spezialisiert.
Das Mehrgenerationenhaus ist kein geschützter Begriff und daher unterschiedlich zu deuten. Zum einen kann es einen Privathaushalt meinen, bei dem mehrere Generationen unter einem Dach leben, zum anderen kennzeichnet es auch öffentliche Begegnungsstätten, bei denen Jung und Alt aufeinander treffen.
Im Bauwesen gibt es ganze Branchen wie Fertighaus-Unternehmen, die sich mit der optimalen Gestaltung von privaten Mehrgenerationenhäusern in ihrem Portfolio auseinandersetzen.
Auch als Mehrgenerationenhaus betitelt ist ein Aktionsprogramm des Bundes. Das Bundesministerium für Familie Senioren, Frauen und Jugend hat das Konzept für sich entdeckt und fördert unter diesem Namen Begegnungsstätten in den Kommunen. Bundesweit nehmen rund 540 Häuser am Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus teil. In diesen öffentlichen Häusern ist jeder willkommen unabhängig von Alter und Herkunft. Das gegenseitige Unterstützen von Jung und Alt steht auch hier im Vordergrund und es gibt zahlreiche Aktivitäten wie Sprachkurse oder gemeinsames Kochen. Ziel ist es, ein nachbarschaftliches Miteinander in den Kommunen zu fördern. Wer privat nicht in einem Mehrgenerationenhaus lebt, aber gerne die Vorzüge einer generationsübergreifenden Gemeinschaft genießen möchte, kann so eine Begegnungsstätte aufsuchen.
Auf dieser Seite finden Sie mehr Informationen zu dem Bundesprojekt und können anhand Ihrer Postleitzahl herausfinden, wo sich Mehrgenerationenhäuser in Ihrer Nähe befinden.
Wenn man mit der Überlegung spielt, mit mehreren Generationen unter einem Dach zu wohnen, stößt man schnell auf Fertighäuser, die diesen Anspruch erfüllen: Hier werden separate Wohneinheiten mit gemeinsam nutzbaren Flächen kombiniert, um Privatsphäre und Miteinander harmonisch zu verbinden. Außerdem ist ein gut konzipiertes Mehrgenerationenhaus immer auch barrierefrei, so dass jede Generation problemlos jeden Bereich des Hauses erreichen kann.
Die Vorteile eines Mehrgenerationenhauses mit drei Generationen und mehr liegen auf der Hand: Die Generationen können sich gegenseitig unterstützen. So übernehmen Großeltern die Kinderbetreuung und entlasten damit ihre Kindergeneration. Umgekehrt kümmern sich die Jüngeren um die ältere Generation, wenn der Alltag nicht mehr alleine stemmbar ist und mehr Fürsorge benötigt wird. Dieses gegenseitige Füreinander-da-sein ermöglicht allen eine hohe Lebensqualität. Davon abgesehen stärkt die räumliche Nähe den familiären Zusammenhalt und das Verständnis für die Bedürfnisse des anderen.
Drei Generationen in einem Haus birgt auf der anderen Seite auch Konfliktpotenzial. Darüber sollten sich die Parteien im Vorfeld bewusst sein. Eindeutige Regelungen und Rückzugsorte für jede Generation sind daher dringend notwendig. Auch die Bereitschaft zu Gesprächen bei Konflikten sollte auf allen Seiten vorliegen. Denn in Pflegesituationen oder beispielsweise im Umgang zwischen Großeltern- und Enkel-Generation können Probleme und Überforderung auftreten.